Er heisst Urus und kommt mit mindestens 600 PS
Das ist der neue Lambo-SUV
Heute feiert der Lamborghini Urus auf der Peking Motorshow Premiere. Auf den Strassen rollt er aber erst nach 2015.
Porsche Cayenne, Range Rover und BMW X6 müssen sich ab 2016 warm anziehen – zumindest wenn es nach Lamborghini-Chef Stephan Winkelmann geht. Auf der Peking Motorshow zeigt der norditalienische Sportwagenhersteller die Konzeptstudie des Urus, ein polarisierendes Crossover-Coupé, das im Gelände eine genauso gute Figur machen soll, wie auf der Autobahn. «Wir hatten immer Exoten abseits unserer Sportwagen im Programm», erläutert Winkelmann, «man denke nur an den Espada oder den LM 002. SUV versprechen in den nächsten Jahren ein großes Wachstum. Mit ihm hätten wir erstmals die Chance, das Erstauto in der Familie zu stellen.» Noch ist über die Zukunft der Urus-Studie nicht entschieden, doch die Chancen stehen gut, dass Lamborghini bald eine dritte Modellreihe bekommt. Und wenn, dann wohl ein Crossover.
Optisch wirkt der knapp fünf Meter lange und zwei Meter breite Urus wie eine martialische Mischung aus BMW X6 und dem Kleinserien-Supersportler Lamborghini Reventon. Die Karosserie trägt mit ihrem scharfkantigen Design den bekannten Lambo-Look – nur eben als Crossover-Coupé. «Das wird kein Packesel. Das wird ein Pärchen-Auto», macht Stephan Winkelmann unmissverständlich klar. Wenn der Lamborghini-Chef sein neues Spielzeug zeigt, ist das Wort Familienkutsche tabu. Trotzdem wäre der Wagen für Lamborghini der erste SUV seit dem hässlich-kantigen LM 002 aus den 1980er Jahren und zudem der erste Viersitzer seit langem – aus der viertürigen GT-Studie Estoque ist schließlich kein Serienauto geworden. Beim neuen Modell soll das anders sein. «Der Wagen würde unser Geschäft mittel- und langfristig stabiler machen», sagt Winkelmann und kennt auch sonst nur gute Gründe für eine dritte Baureihe.
Eines scheint sonnenklar: Die Entwickler aus Sant’Agata Bolognese warten lediglich auf grünes Licht vom Mutterkonzern aus Wolfsburg, dann werden sie loslegen. «Wir sind aber sicher nicht schon 2015 mit dem Wagen fertig», sagt Winkelmann mit Blick auf die Schwestermarke Bentley, die in rund drei Jahren ihren neuen SUV auf die Räder stellen will. Lamborghini-Chef Winkelmann setzt auf die Synergieeffekte im zwölf Marken umspannenden Volkswagen-Konzern. Der Lambo-SUV würde sich die Plattform mit der kommenden VW Touareg- / Audi Q7-Generation teilen. Pro Jahr hält Winkelmann 3000 bis 3500 Einheiten für möglich, zu einem Stückpreis «auf Gallardo-Ebene» – also ab rund 200'000 Franken. Als Antrieb darf der Lambo-Lenker allerdings kein Zehn- oder Zwölfzylinder wie bei Gallardo und Aventador erwarten, sondern eher ein V8 mit Biturbo-Aufladung, vielleicht sogar als Teil eines Hybridantriebs.«Das wäre der gangbarste Weg», so der Firmenchef. Die Leistung eines etwaigen Serienmodells dürfte bei mindestens 600 PS liegen.
Exklusivität über alles gilt auch im Innenraum. Grossen Wert legen die Italiener auf ein exklusives Interieur mit hellem Leder und vielen Elementen aus Sichtkarbon. Vorne und hinten gibt es für die vier Insassen grosse Bedienmodule mit Touchflächen. Ein Radstand von 2,90 Metern soll dafür sorgen, dass es sich auch im Fond angenehm reisen lässt.
