Gemäss einem Artikel in der heutigen Automobil-Revue, geht der Zagato TZ3 als "Stradale", auf Dodge Viper Basis in Kleinserie!
Zum hundertsten Geburtstag von Alfa Romeo im vergangenen Jahr stellte die italienische Karosseriefirma Zagato die Studie TZ3 Stradale vor. Der eigenwillig proportionierte Sportwagen soll nun - mit noch ausgreifenderen Dimensionen - in einer Kleinserie gebaut werden.
Das Ambiente wollte nicht so recht passen. Auf dem feinen Concorso d'Eleganza im Park der Villa d'Este am Comer See, einer der traditionsreichsten Auto-Schönheits-Konkurrenzen der Welt, bei der millionenteure Klassikern um die Gunst einer Jury wetteifern, stellte im vergangenen Jahr die italienische Karosseriedesignfirma Zagato eine wilde Sportwagenstudie vor: das Modell Alfa TZ3 Stradale. Gedacht war das Auto als Geburtstagshommage an den Autobauer Alfa Romeo, der 2010 einhundert Jahre alt wurde - immerhin verbindet beide Unternehmen eine inzwischen 90-jährige Zusammenarbeit.
Das Geburtstagsgeschenk von Zagato an Alfa war ein Sportwagen mit betörend schlanker Frontpartie und einem umso klobigeren Heck, deren Silhouette aber durchaus an frühere Zagato-Kreationen erinnert. Als Basis des Autos diente der Alfa Romeo 8C mit seinem 420 PS starken V8-Motor. Wie man im vergangenen Frühling hörte, wurde das Geburtstags-Unikat für einen deutschen Sammler gefertigt. Das hecklastige Auto, das übrigens nach dem FIA-GT2-Rennreglement homologiert wurde, wiegt nach Angaben von Zagato 850 Kilo und rollt auf 18-Zoll-Rädern mit Reifen der Breite 245 (vorn) und 285 (hinten).
Die Zagato-Studie kam trotz der eher unharmonischen Form sehr gut an beim Publikum, und offenbar auch bei der zahlungskräftigen, potenziellen Kundschaft eines solchen Ausnahmewagens. Jedenfalls plant die Firma aus Terrazzano di Rho bei Mailand nun eine Kleinserie des Rennkombis. Auf dem Weg dorthin wurde allerdings die Kooperation mit Alfa Romeo über Bord geworfen: Stattdessen sollen die künftigen TZ3-Stradale-Typen auf dem technischen Fundament der im vergangenen Jahr eingestellten Dodge Viper basieren. Dodge ist eine Tochtergesellschaft des von der Alfa-Konzernmutter Fiat kürzlich übernommenen Chrysler-Konzerns.
Mit dem neuen Unterbau ändern sich auch die Proportionen des Sportwagens - sie werden noch extremer. Der TZ3 Stradale wird länger und breiter, vor allem aber auch um rund 600 Kilogramm schwerer. Als Ausgleich dafür soll das Auto auch den stärkeren Motor aus dem US-Extremsportwagen erhalten, nämlich ein 8,4 Liter großes V10-Aggregat mit 612 PS. Die Idee vom elegant-leichtfüßigen Italo-Racer ist damit endgültig dahin. Der TZ3 Stradale wird wohl eher ein Massiv-Sportwagen der aufdringlichen Art.
Vorgestellt werden soll das neue Auto passenderweise auch nicht mehr beim nächsten Concorso am Comer See im Mai dieses Jahres, sondern beim Concours d'Elegance in Pebble Beach an der US-amerikanischen Westküste. Für eine Wuchtbrumme im XXL-Format sicher die bessere Umgebung als das filigran-feinsinnige Oberitalien. Die ersten Autos will Zagato dann Anfang nächsten Jahres ausliefern. Über den Preis herrscht bislang noch Stillschweigen.
Man munkelt von 500'000€...