Jetzt muss auch ich noch meinen Senf dazu abgeben. Für mich persönlich trifft es eigentlich die Aussage von pedro am besten:
....2L Motor in Giulia oder modifizierter Motor in GTV6 und schon war man in der Lage in höheren Gefilden mit zu spielen. Dass, und die Erfolge im Rennsport, gab einem das Gefühl und den Spirit den Alfa geprägt hat und die modernen Alfas, wegen ihres Leistungsgewichts, einfach nicht mehr rüberbringen.....
Wie kam ich zu Alfa? Bereits mit zwölf Jahren, als ich noch aufs Tram musste, hörte ich jeden Tag, als ich nach der Schule am Aeschenplatz in Basel auf das Tram wartete von weitem das tiefe Grollen eines V6....eines GTV6 wie sich später rausstellte...jeden Tag fuhr an mir diese GTV6 vorbei; darin sass ein cooler Typ und...drei Frauen, ungelogen wie gesagt jeden Tag das gleiche Schauspiel über Monate und ich wusste mit 12 Jahren: so ein Auto musst Du haben!

Als ich endlich das Gym fertig und meinen Führerschein hatte, wurde dann die Occasions-GTV6 gekauft; vielleicht nicht mehr genau aus diesen Beweggründen aber aufgrund dieses Schlüsselerlebnisses. Ich hatte von Alfa keine Ahnung, aber die GTV6 faszinierte mich als Auto immer mehr, der Sound, die Optik und es war für damalige Verhältnisse immer noch schnell. Es reichte um sich weder von einem Audi Quattro mit 200PS abhängen zu lassen, als wir gemeinsam einfach mit Vollgas in gut 3 Stunden vom Gardasee nach Basel düsten; es gab damals wirklich noch keine fixen Radars oder aber Anfang der 90er Jahre ein Rennen mit einem deutschen Polizei Mercedes von Basel nach Freiburg für sich zu entscheiden...aber dies eine andere story.
Auf den GTV6 folgten 164QV, QV24V. auch dort war man noch einigermassen bei der Musik dabei immer aber hatte ich nebenbei eine GTV6, wen nauch nicht mehr die erste, die mich jahrelang ohne irgendwelche Probleme, trotz jagen ohne Ende, durchs Studium begleitete. Jeder Franken, den ich bei Nebenjobs als security oder Pizza-Kurier verdiente, floss in dieses Auto. Unvergessen auch die gemeinsamen Alfa-Fahrten an die ganzen DTM und ITC Events in den 90ern. Alfa war im Rennsport noch wirklich aktiv, man konnte sich so mit der Marke noch wesentlich mehr identifizieren bzw. Alfa vermittelte einem so noch das Gefühl, ein wirklich sportliches Auto zu fahren. Klar waren es nicht mehr die Zeiten, wo Alfa mit Giulia oder Bertone in ams jeden Vergleichstest gewann oder Alfa in D mehr Autos verkaufte als BMW, aber ein Alfa hatte noch ein wesentlich sportlicheres Image als heute.
Mit der Zeit begann ich mich genau mit dieser Faszination der Marke auseinander zu setzen, es folgten auch einige ältere Alfas, die ich einfach verhaften musste,

mittlerweile auch 105er, die ich ja in meiner Jugend als Autofahrer neu nie mehr kennegelernt hatte und ich fing an, ich glaube es war 2001, erste Alfa-Treffen zu organisieren. Der Virus hatte komplett eingeschlagen und noch heute fahre ich auch im Alltag immer noch Alfa, absehen vom alten Eisen....und meine Alfas sind immer noch laut...vielleicht bin ich hier einer von den ewig gestrigen

ist mir aber absolut scheissegal.
Mir gefallen auch 159, Spider, Mito gut, es sind auch gute Autos aber ist Alfa noch sportlich? Ein 147 GTA war und ein MITO GTA wäre wieder mal ein Schritt in die richtige Richtung; wieder mal in seiner Klasse an der Leistungsspitze zu sein, was Alfa lange Zeit immer war. Das braucht Alfa neben den Volumenmodellen und wieder mal was im motorsport machen, nicht nur wegen der Tradition, sondern um auf sich als sportliche Marke aufmerksam zu machen.
Auf Chrigis Frage zurück zu kommen, wo den die heutigen jungen "knallharten alfisti" bleiben, die Brera oder Mito tunen; woher sollen sie den kommen?
Ein heutiger 20 jähriger, der nicht auf eine Marke fixiert ist, nichts von der Alfa-Story weiss, trotzdem autoverrückt ist, Leistung will, vielleicht sein Auto noch etwas schneller machen will fahrwerkstechnisch oder motorich sich ein SPORTLICHES Auto kaufen will, der kauft sich einen 1-jährigen Subaru Impreza WRX oder einen Nissan 380Z, vielleicht einen M3, etc.....warum sollte er sich einen Alfa kaufen, wie soll er den überhaupt auf Alfa aufmerksam werden, wenn es abgesehen von einem 8C, den nur wenige kennen, von Alfa weder ernst zu nehmende sportliche Autos gibt noch irgendeine Aktivität im Rennsport...daher gibt es die von Dir angesprochenen vielleicht zukünftigen alfisti heute einfach nicht mehr.
un saluto
Edwin
Noch zwei Anmerkungen:
Positiv für mich, dass sich eine starke 75 bzw. Alfetta GTV Youngtimer-Fangmeinde auch mit sehr jungen Fahrern gebildet hat...man beachte die vielen 75 bzw. GTV6 an den Radicale und anderen Alfa-events.
und...Chrigi hatte den roten zweisitzigen WIRKLICH Hammer-75 Turbo tatsächlich schon 1996. Ich konnte in den Jahren davor miterleben wie das Auto vom Vorbesitzer langsam akribisch aufgebaut wurde, da ich sehr viel in entsprechender Werkstatt war...plötzlich war das Auto fort; ich hörte nur von einem "Zweimeter-Riesen" der das Auto dem 1.60m Vorbesitzer abgekauft hatte

erst Jahre später lernte ich Chrigi dann kennen.