Eines der geilsten Weekends in der Retrospektive:
Freitagmorgen 03:00 Abfahrt im Chevy Prototypen R Plus (180 Kompressor PS) Richtung Valencia. Unmittelbar nach Überqueren der Französischen Grenze ein PUFF mit nachfolgenden komischen Geräuschen aus dem Motorraum. Anhalten an der nächsten Tankstelle und Blick in den Motorraum. Diagnose: Überdruckventil hat sich selber demontiert und die hälfte der Innereien auf der Autobahn verteilt. Es folgte eine kleine Mc Gyver Aktion mit Dingen welche man so an einer Autobantankstelle findet (und zahlreichen Schaulustigen) und weiter gings ohne Probleme bis nach Valencia. Samstagmorgen als erstes um die Alfa Rennauflieger geschlichen in der Hoffnung Kontakte zu knüpfen. Erster Kontakt mit dem belgischen Privatteam und dem Fahrer Miguel Freitas, welcher sich riesig über mein Geschenk (natürlich ein Glowgo) freute und versprach beim nächsten Rennen sei es montiert. Chat mit dem Teamchef, welcher in einem Monat seinen 8C in Empfang nimmt (leider wollte er auf einen Autotausch für einen Tag nicht eingehen

) und Visitenkartenaustausch für den Fall dass er in Zukunft einen Renningenieur braucht.
Lange Suche nach den Leuten des Nordauto Teams, welche sich immer irgendwo versteckt zu halten scheinen. Habe James Thompson mit Freundin und weiteren Personen in der hintersten Ecke des Alfa Hospitality Zelt erblickt, trotz meines (mir aufgezwungenem) Chevy Teamhemds gehe ich rein und frage höflich ob ich schnell stören darf. Komische Blicke, welche sich rasch aufhellen, als ich erkläre das Chevy Hemd sei bloss äusserlich und darunter schlage ein reines Cuore Sportivo. Riesige Freude über das Glowgo und ebenfalls Adressenaustausch. James holt sich die Pole für den Samstag!
Freitagabend VIP Fahrten der Teams. Nach wenigen Runden verabschiedet sich das (niegelnagelneue sequenzielle) Getriebe des eigens für diesen Zweck mitgebrachten Chevys (Motor und Fahrwerk identisch zu demjenigen, welchen ich runtergebracht habe aber komplett leergeräumt mit Käfig Schalensitzen und eben einem sequenziellen Getriebe). "Mein" Chevy wird bereitgemacht, bei welchem sich nach wenigen Runden und einem Dreher (scheiss Fahrwerk

) vorne rechts die Lauffläche löst. Eiliges wechseln der Vorderräder inklusive kaputtmachen der Radbolzen

. Es scheint als komme ich nicht dazu auch um den Kurs chauffiert zu werden. Immer wieder sehnsüchtige Blicke rüber zur Alfa-Box wo James und sein Teamkollege die Alfa VIP's in zwei Breras um die Strecke chauffieren. Beim vorbeifahren winke ich James zu ob ich auch mitreiten darf, er verweist mich an den Teamchef, welcher mir sagt ich könnte evt. nachdem alle vorgesehenen Leute auf ihre Kosten gekommen sind. Währenddessen immer noch eifriges Schrauben und lange Gesichter in der Chevy Box. Und dann kann ich tatsächlich auf dem Beifahrersitz in James Brera Platz nehmen und mit ihm um die Strecke fliegen!

unbeschreiblich!
Sonntag James gewinnt beide Läufe (soviel ich weiss, das erste Mal das dies ein Fahrer in der WTCC schafft) und ich bin fortan der einzige glückliche Mensch im Chevy Zelt. Nach der Siegerehrung und den unzähligen Interviews statte ich dem Alfa Team nochmals einen Besuch ab und da ist dann das obige Foto entstanden, gemacht von einem Alfa Mech (aber zuvor fragte ich ob ich mir eine Jacke oder so ausleihen darf, dass ich das Foto nicht mit dem Chevyhemd versauen muss; James schenkt mir das abgebildete Nordauto T-Shirt

und sagt mir ich dürfe auf keinen Fall das Rennen in Monza verpassen, was ich auch gar nicht vorhabe.
Ausserdem habe ich noch mit Larini, Menu und Tarquini gesprochen. Leider hatte ich keine passende Gelegenheit auch Zanardi meinen Respekt zu bekunden.
Montagmorgen Abfahrt mit dem Krüppelchevy nach Pau in Frankreich, wo in 2 Wochen das nächste Rennen stattfindet und Auto dort deponiert. Danach Rückflug in die CH.
Nicht zu erwähnen brauche ich wohl das heisse Wetter und die noch heisseren spanischen Schönheiten an der Strecke
