...die Geschichte ist relativ kompliziert.
Wie halt vieles in Italien geht es um viel Geld und um Politik.
Jeder hat seine eigenen Interessen. Die 1300 Angestellten werden seit rund 2 Jahren durch die öffentliche Hand (analog Kurzarbeit bei uns) unterhalten - also der Staat zahlt den Lohn - wobei der Staat hier eigentlich die Region ist.
Es gab mehr oder weniger 2 klare Interessenten - beide haben aber einen eher diffusen Business-Plan - was genau im Werk hergestellt werden soll ist zumindest nicht an die Öffentlichkeit durchgesickert... ob das ein gutes Zeichen ist?
Klar war bei beiden, dass die öffentliche Hand für die nächsten 2-3 Jahre sicher noch für die Gehälter aufkommen soll - in der Zwischenzeit soll mal investiert werden - von wem ist unklar.
Bertone ist leider nicht die einzige Firma im Automotive Bereich die eine ungewisse Zukunft hat - auch Pininfarina oder Karmann in Deutschland oder auch Valmet in Finnland (produzierte den Boxster für Porsche) sind in einer misslichen Lage.
Die Autowerke habe selber eine eher schlechte Auslastung Ihrer eigenen Werke - da macht ein Outsourcing meistens keinen Sinn.
Bei Bertone ist es so, dass es sich um eine Gruppe handelt, Bertone Spa - das Werk, dann das Designcenter sowie die Bertone Glass Produktion. Betroffen ist - soweit man heute beurteilen kann - nur das Werk.
Wobei, Frau Lilli Bertone, Witwe des grossen Nuccio Bertone (die ich letztes Jahr persönlich kennenlernen durfte) bereit älter ist, die 2 Töchter und deren Ehemänner wollen das Unternehmen schon lange 'verkaufen'. Hier scheint es, wird es noch einige Kämpfe geben. Zum Glück muss Nuccio Bertone dies nicht mehr erleben.
Ein Bild aus besseren Zeiten (1987)
Das waren die letzten X1/9 - und rechts im Bild - die ersten Opel Kadett Cabrio's.